Der Tag der Einheit Deutschlands 2013
Angeregt durch den Film „Die Frau von Checkpoint Charlie“ geht mir doch die Frage durch den Sinn, was und wodurch Menschen sowohl in gesellschaftlichen Demokratien als auch Diktaturen schuldig werden lassen, und zwar im Kollektiv wie auch als Individuum. Dieser Film, dieses Thema – geradezu ein Offenbarungseid menschlichen Versagens, sowohl moralisch wie mental. Ein Sinnbild völlig verkorkstem Fehlverhalten, zu dem Menschen fähig sind – heute immer noch; nach all den gemachten Erfahrungen.
Es mag lehrbuchhaft klingen, aber ich sage es dennoch: Menschen werden schon dadurch schuldig, wenn sie sich dazu verführen lassen, sich an den jeweils von den herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen und deren Akteuren ausgehenden Verbrechen gegen die Menschlichkeit, der Missachtung der Menschenwürde und des Verstoßes gegen grundsätzliche moralische Normen beteiligen. Sie werden schuldig durch Ignoranz und Gleichgültigkeit gegenüber jenen, an denen Unrecht geschieht. Sie werden schuldig, wenn sie es zulassen, dass die Menschenrechte und die Freiheit der Bürger eines Landes mit Füßen getreten werden.
Diese Erkenntnis sollte eigentlich eine der grundsätzlichen Lehren aus zwei zutiefst menschenverachtenden Diktaturen in Deutschland sein: Die nachfolgenden Generationen sind dazu angehalten, nicht dieses Verhalten ihrer Vorfahren an den Tag zu legen, welches eben diese verbrecherischen Diktaturen ermöglicht und erst mit Leben erfüllt hatten.
Duckmäusertum, Ignoranz und Verdrängung und Opportunismus sind die Stütz- und Eckpfeiler einer Diktatur.
Klaus R., am 03.10.2013