Campact-Hatz

Ich lasse mich nicht verhetzen – von niemanden!

Auszüge aus der Mail von Compact vom 14.12.19
Hallo Klaus-Dieter R.,
ein Schild am Frankfurter Rathaus macht die AfD wütend. Auf dem Schild steht „Respekt! Kein Platz für Rassismus“. Nun will sie es verbieten lassen und droht mit Klage.[1] Wenn Rassismus kritisiert wird, fühlt die Partei sich offenbar angesprochen.
Seit fünf Jahren hängt das Respekt!-Schild am Frankfurter Rathaus – jetzt will die AfD dagegen klagen. Oberbürgermeister Feldmann stellt sich ihr entgegen: „Frankfurts Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus bleibt, er ist Teil unserer Stadtidentität.“[3] Er sei bereit, den Streit vor Gericht klären zu lassen.[4]
Die AfD behauptet, nur aufgrund der zugehörigen Webseite gegen das Schild zu klagen.[1] Dort finden sich zum Download viele Broschüren zum Umgang mit rechtsextremen Argumenten und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der rechtsextremen Partei. Ein vorgeschobenes Argument: Denn das Vorgehen der AfD in Frankfurt ist kein Einzelfall.
Immer wieder tut die AfD so, als seien öffentliche Einrichtungen nicht nur zur Neutralität gegenüber Parteien verpflichtet, sondern auch gegenüber zentralen Werten des Grundgesetzes. So versucht sie systematisch, den Begriff der Neutralitätspflicht umzudeuten.
In jedem dieser Fälle pocht die AfD auf die Neutralitätspflicht staatlicher Einrichtungen. Dabei ist klar: Diskriminierung hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen. Staatliche Stellen sind sogar an ein Diskriminierungsverbot gebunden.[2] Wir lassen nicht zu, dass die AfD Rassismus weiter salonfähig macht. Doch nur, wenn Sie mitmachen, gelangt die Botschaft in alle Winkel der Republik. Bitte bestellen Sie jetzt das Materialpaket.
Herzliche Grüße
Ihr Campact-Team

Und hier meine Antwort-Mail:

Hallo Compact-Leute!
Ich teile so manche Eurer Petitionen und unterzeichne auch die, aber was Ihr mir mit dieser Mail hier zumutet, geht doch zu weit! Mit mir gibt es keine Hetze gegen eine Partei, die ich als politisch sehr interessierter Mensch – auch als „gebrannter“ Zeitzeuge des SED-Blockparteien-Regimes – in den Deutschen Bundestag gewählt habe, weil ich davon überzeugt bin, dass es sich bei den ausschlaggebenden Protagonisten dieser noch jungen Partei um waschechte Demokraten handelt, die sich zudem auch an die Gebote unseres Grundgesetzes halten, was man von scharfmacherischen spd-Genossen nicht unbedingt sagen kann.

Die spd hasst bekanntlich die AfD bis aufs Blut. Das allein schon macht die Genossen total unglaubwürdig, und zwar nahezu in allem, was diese Partei tut und in die Welt streut. Ich selbst gehöre keiner Partei an. Auch keiner der zumeist gerade von der spd unterwanderten Massenorganisationen. Ich bewahre mir ein von anderen Meinungen unabhängiges Urteil über den Ist-Zustand unsere Gesellschaft. Das tat ich schon in der so jämmerlich untergegangenen „DDR“. Und zwar mit allen damit einhergehenden Konsequenzen. Da macht mir niemand etwas vor. Auch heute nicht. Auch Ihr nicht. – Lasst Euch nicht vor den Karren einer Partei wie die spd oder jeder anderen der Deutschland nicht gerade liebenden Parteien spannen. Die AfD ist derzeit die einzige Partei, welcher der umsichtige, wache Bürger überhaupt noch zutrauen kann, das Schiff Deutschland wieder in gesundes Fahrwasser zu steuern. Das könnt Ihr bestreiten, oder auch nicht; wenn Ihr Euch jedoch an der Lebensrealität orientiert, seht Ihr das eher so wie ich.
Wenn von den Gegnern, genauer Feinden der AfD von Rassismus gesprochen wird, ist doch – und da solltet Ihr soviel Charakter aufbringen das zuzugeben – in erster Linie gerade diese Partei angesprochen. Das weiß doch inzwischen jeder. Dafür sorgen ja auch schon die Merkel-treuen Medien in Rundfunk und Fernsehen! Es ist also kein Wunder, wenn die Leute von der AfD sich sofort angesprochen fühlen. Und mal ehrlich, auch dieser spd-Genosse, von dem Ihr berichtet, hatte nichts anderes im Sinn. Also, bedient Euch nicht einer perfiden, abstoßenden Manier, wie eben dieser Oberbürgermeister. Jedem anständig veranlagten Menschen kommt doch die Galle hoch, bei solchen unwürdigen Versuchen, eine demokratisch legitimierte, grundgesetztreue Partei, wie es die AfD zweifelsfrei ist, zu diskreditieren und in den Dreck zu ziehen. Und übrigens mich als ihr Wähler ja gleich mit! Und das vor allem wegen der ablehnenden Haltung der AfD gegenüber einer mörderischen Flüchtlingspolitik und eben solcher Hysterie.

Solche Methoden, mit Andersdenkenden umzuspringen, kenne ich noch sehr gut aus meinem Leben in der „DDR“. Ich dacht damals, als ich dieses Regime 1981 hinter mich gelassen hatte und mein Leben in der Bundesrepublik Deutschland weiterführte, solche Verhältnisse endgültig hinter mich gelassen zu haben. Habe also nicht gedacht, dass mich die Geschichte tatsächlich nach einigen Jahrzehnte einholt und ich mich erneut vor dem nahezu gleichen Problem gestellt sehe: Entschiedener Gegner einer herrschenden Regierung sein zu müssen, wenn ich mir selbst noch etwas wert bin und ich entspannt noch in den Spiegel schauen will!
Seid herzlich und brüderlich umarmt – Klaus-D. R.

Herzlich willkommen!

Mein Antwort auf eine Anmaßung

Hallo Campact-Leute,

manche Eurer Initiativen kann sogar ich als AfD-Wähler und Befürworter unterstützen, was ich auch mache, aber was Ihr mir hier zumutet, ist eine Unverfrorenheit. Ich beteilige mich doch nicht an der Finanzierung demokratiefeindlicher, damit auch menschenfeindlicher Aktionen, von Euch oder anderen Organisationen initiiert.

Ihr schiebt erfundene Rechtsradikale und gefakte Bilderchen (u.a. Video zweifelhafter Herkunft) vor, um der einzigen, von gesundem Verstand angetriebenen Partei – demokratisch legitimiert, Grundgesetz-treu (lest mal deren Parteiprogramm unvoreingenommen durch) und von mehr als 6 Millionen mündiger Bürger favorisiert – alles (Un)Mögliche anzuhängen und sie in noch dazu schäbigster Weise zu diskreditieren.

Was treibt Euch wirklich an? Eure Unfähigkeit, die tatsächliche Situation in Deutschland zu erkennen und zu beurteilen? – Ich sage ja, so ist es. Ihr könnt es einfach nicht. Und ich muss die Folgen Eurer Beschränktheit am Ende mit ausbaden!
Also, solltet Ihr mir nochmals so eine Mail schicken, bin ich am längsten gelegentlicher Unterstützer Eurer noch so hehren Initiativen gewesen. Kapiert?

Mit freundlichen Grüßen

Klaus-D. Rönsch

PS: Ich lasse mich keinesfalls von auch mir als AfD-Wähler unterstellten „Hass“ leiten, sondern ausschließlich von meiner Vernunft! Und noch was: Solidarisiert Euch besser mit dem Volk, welchem Ihr vermutlich angehört, wenn Ihr an dessen Fortbestand interessiert seid.

http://anecken.de/blog

Original Text der Mail
Am 28.09.2018 um 15:38 schrieb Campact:

Liebe Klaus-D. Rönsch,
„später war es zu spät“. Diese Worte sagte Erich Kästner im Mai 1958 – 25 Jahre nach den Bücherverbrennungen der NSDAP. Auch Kästners Werke landeten 1933 auf dem Scheiterhaufen der Literatur. Ein Vierteljahrhundert später machte er klar: Gegen menschenfeindliche Ideologien hilft keine Geduld. Handeln, bevor es zu spät ist. Das gilt auch heute.
Die vergangenen Wochen schmerzen. Und sie machen Angst. Wir haben Bilder gesehen von Rechtsradikalen in Chemnitz, die ihren Arm zum Hitlergruß heben.[1] Es tauchten Videos von Rechten auf, die Menschen jagten – dazu Rufe wie „Ausländer raus“.[2] Und dann das: Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen zweifelt die Echtheit eines der Videos an. Zu Unrecht, wie er kurz später selbst einräumte.[3] Als Konsequenz soll er erst befördert werden – dann schafft man ihm einen neuen Posten.[4]
All das lässt uns sprachlos zurück. Doch es gibt einen Weg raus aus der Ohnmacht. Wir müssen aufstehen – Hass und Hetze etwas entgegensetzen. Zehntausende haben bei #wirsindmehr in Chemnitz den Anfang gemacht. Jetzt sind wir alle gefragt, damit es später nicht zu spät ist. Die nächste Gelegenheit: #unteilbar. Über 150 Gruppen gehören zu den Veranstaltern der Großdemonstration – auch Campact ist dabei. Am 13. Oktober wollen wir in Berlin zu Zehntausenden auf die Straße gehen.
Eine Demonstration in dieser Größe kostet viel Geld. Es müssen Bühnen gemietet, die Technik organisiert und Zehntausende Menschen mobilisiert werden. In unserem Jahresbudget sind für diese Ausgaben keine Mittel vorgesehen. Deshalb bitten wir Sie: Machen Sie #unteilbar stark und unterstützen Sie das Großereignis für Vielfalt und gegen Ausgrenzung mit Ihrer Spende. Schon mit 5 Euro helfen Sie enorm!
Klicken Sie hier, um für die Demonstration zu spenden
Ich kann heute leider nicht spenden
Migration sei die „Mutter aller Probleme“.[5] Eine Aussage wie ein Schlag ins Gesicht. CSU-Innenminister Horst Seehofer nutzt fremdenfeindliche Rhetorik. Eine Rhetorik, die das Land spaltet und Hass schürt. Es gibt Millionen Menschen, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben und aus einem anderen Land stammen. Sie haben eine Familie, sie engagieren sich im Verein, sie sind unsere Kolleg/innen und Mitmenschen. Wir dürfen sie nicht alleine lassen. Wir müssen unteilbar sein – für Demokratie, für Vielfalt und für Solidarität.
Das Bündnis #unteilbar steht dafür ein. Rassismus und Ausgrenzung dürfen nicht weiter gesellschaftsfähig werden. Über 150 Gruppen und viele Prominente haben sich schon angeschlossen. Täglich werden wir mehr. Lokal und bundesweit. Mit dabei ist die Kneipe um die Ecke und die Diakonie Deutschland. Professor/innen und Netzaktivist/innen schließen sich zusammen. Kirchliche und humanistische Gruppen stehen Seite an Seite. Die Hilfsorganisation Ärzte der Welt ist genauso Teil des Bündnisses wie die Band Die Ärzte.
Mit Ihrer Unterstützung können wir die Demonstration noch größer machen. Auch außerhalb Berlins soll die #unteilbar-Demo bekannt werden – mit Online-Werbung in sozialen Netzwerken. In Berlin selbst wollen wir unmittelbar vor der Demo ein Mobilisierungsvideo in der U-Bahn schalten. Den Spot zu zeigen, kostet jedes Mal rund 46 Euro. Je mehr Spenden zusammenkommen, desto öfter können wir ihn senden. Daher unsere große Bitte: Unterstützen Sie die Großdemo mit Ihrer Spende. Schon mit 5 Euro machen Sie die Demo ganz groß!
Ich spende, um #unteilbar groß zu machen
Ich kann heute leider nicht spenden
Herzliche Grüße
Felix Kolb, Campact-Vorstand

PS: Nach dem Konzert gegen Rechts in Chemnitz höhnten manche: Ein Gratis-Konzert reicht nicht, um Ausgrenzung und Rassismus zu stoppen. Das stimmt. Es geht gerade erst los. Damit der Widerstand gegen rechte Parolen und Ideologien stark bleibt und noch stärker wird, müssen wir weiter streiten. Ihre Spende macht das möglich.
Klicken Sie hier und spenden Sie für die Großdemo
Ich kann heute leider nicht spenden.

Was also ist das eigentliche Ziel dieser Campact-Initiative? Die Unterstützung einer in Wirklichkeit weltfremden, volksfeindlichen Politik von CDU-Kanzlerin Merkel und ihren Vasallen!

Da mache ich selbstverständlich nicht mit. Ich verhalte mich demgemäß genau so, wie ich seinerzeit mich dem verlogenen und verkommenen SED-Blockparteien Regime verweigert hatte: Aus purer Vernunft!