Verfasst am 25.08.2009 15:30:49 Uhr
Im Sinne der Aufarbeitung unserer Geschichten …
Beitrag zur Aufarbeitung unserer peinlichen deutschen Verhaltensweisen und unwürdigen Schwächen
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So viel Leidenschaftlichkeit muss kommentiert werden …
Liebe BürgerrechtlerInnen von 1989
„… wir haben es satt …“ – ach nee. So leidenschaftlich hätten Sie alle mal in der „DDR“ zu einem Zeitpunkt auftreten sollen, wo dieser menschenfressende Moloch „DDR“ noch nicht nahezu wehrlos am Boden zerstört (also ungeschützt von der Sowjetunion) am Boden lag und gewissermaßen zum Abschuss freigegeben war. Sie alle haben Kopf und Kragen riskiert, ja, ja.
Sie alle, die meisten von Ihnen jedenfalls, haben doch dieses menschenverachtende, peinliche, unwürdige, verlogene, widersprüchliche, ja handfeste schizophrene „Staatsgebilde“ mitgetragen und erst durch eigenes Mitwirken ermöglicht und mit Leben erfüllt. Die Motive hierfür sind vielfältiger Natur.
Jetzt, im freien Deutschland, wo Sie davon ausgehen dürfen, dass Ihnen staatlicherseits nicht wirklich was passiert, wenn Sie das Maul gegen durchaus bestehende Ungereimtheiten ordentlich weit aufreißen, schlagen Sie Töne an, zu denen Sie im Joch des SED-Blockparteien-Regimes nicht fähig gewesen waren. Ohne die Politik eines Gorbis hätte Sie sich nicht im Geringsten auch nur eine Haarbreite weit aus dem Fenster gelehnt, sondern Sie haben die Schmach des „DDR“- Daseins stoisch ertragen, erduldet – nicht erlitten, wohlgemerkt! Sie sollten in Demut über Ihr Leben in der „DDR“ nachdenken und beten; und sich tunlichst etwas zurück nehmen.
Dieser oder jener von Ihnen war naheliegender Weise sogar aktiver Bestandteil des Regimes. Davon gehe ich als ehemaliger Politischer Häftling Ihres untergegangen Regimes und als überzeugter, entschiedener Gegner des selbigen aus; und das war ich bereits in den Siebziger Jahren. Ich meine die damaligen „Landsleute“ sehr genau zu kennen und habe deren unehrenhaften Verhaltensweisen gründlich kennen gelernt. In dieser Zeit haben sich die meisten der selbsternannten „DDR“- Bürger noch in ihren berühmt-berüchtigten Nischen verkrochen, in ihren sozialistischen Kollektiven, gekennzeichnet durch die vorteilhaften Charakterzüge der berühmten drei Affen: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Und vor allem, bloß keine Solidarität zeigen mit Menschen, die gegen dieses verbrecherische Regime auftraten. Das könnte ja der eigenen Karriere schaden! (übrigens, Karriere machen hieß ja auch, bewusst mitzumischen!)
Das Verhalten der „DDR“- Bevölkerung gehört meines Erachtens unverzichtbar zum Thema der „Aufarbeitung der und zur Ursachenforschung des Phänomens >>DDR<<" unserer deutschen Geschichte gemacht. Das ist eine entscheidende Voraussetzung für eine ehrliche und damit schonungslose, nachhaltige und reinigende Aufarbeitung. Stattdessen wird aus dem "DDR"- Volk ein Volk von Helden gemacht. Da steht der Rest der Deutschen richtig dumm da. So jedenfalls werden wir unsere unseligen Fehler nicht ausmerzen können, sondern an ihnen festhalten und sie pflegen.
Dass wir nichts dazu gelernt haben, haben z.B. die Protestaktionen 2004/2005 gegen Harzt4 gezeigt. Hier fehlte seinerzeit auch beschämend deutlich die Solidarität der Masse der Bevölkerung mit in diesem Fall allerdings den Schwächeren in der Gesellschaft. Die wurden erbärmlich im Stich gelassen und wie Aussätzige behandelt, bis heute.
Wenn Sie tatsächlich Glaubwürdigkeit erlangen wollen, sollten Sie sich z. B. am steilen, politischen Aufstieg von Frau Merkel gewaltig aufrichten, angesichts deren verblüffenden, äußerst widersprüchlichen Vita. lesen <<<
Oder nehmen wir die Herren Ministerpräsidenten in Sachsen lesen <<< und Thüringen lesen <<< mit ihrem durchaus fragwürdigen Lebenshintergrund. Die Vermutung liegt nahe, dass Sie aus dem gleichen Holz geschnitzt sind wie diese drei. Sie werden ähnliche Lebensverläufe aufweisen und schon daher nichts dagegen einzuwenden haben, dass selbst solche Leute in unserer Bundesrepublik Deutschland eine derartig imposante Karriere machen konnten und durften.
Zu dumm nur, dass nicht alle „anspruchsberechtigten“ Bürger im Führerhaus und in der Ersten Reihe des Staates einen „angemessenen“ Platz finden.
Klaus R.