Sprache radikal

Sprache wird zur Beliebigkeit … der Unterdrückung

Radikalisierung der Sprache? Was für ein weites Feld. Ein Beliebigkeitsfeld.

Der Ministerpräsident von Sachsen, CDU-Mann Kretschmer, wurde in den heutigen 7 Uhr -Nachrichten des MDR Radio Sachsen zu der in Chemnitz stattgefundenen Verhaftungswelle mit einer Erklärung erwähnt, in der er u.a. auch von einer inzwischen „radikalisierten Sprache“ hinsichtlich der gesellschaftlichen Situation sprach, die nicht zugelassen werden darf. Und wer sich dieser „radikalen“ Sprache bedient, solle ins Gefängnis.

Das wirft doch die Frage danach auf, wo für diese willkürliche Einordnung die Grenze der Überschreitung einer Sprache zur eben jener, durch den Bundesgerichtshof strafverfolgungswürdigen „Radikalisierung“ gesetzt wird, und von wem, und gegen wen das stattfindet. – „Radikal“ – grundsätzlich ein Beliebigkeitsbegriff.

Nach CDU-Kretschmer gehören Bürger, die sich der „radikalen Sprache“ bedienen, ins Gefängnis! Folgt man dieser Schlussfolgerung und Forderung, ist Deutschland bereits wieder bereit für politische Gefangene – eine fürchterliche Bilanz deutscher Innenpolitik!

Das hat unser Land nicht verdient. Und solche Politiker, die diese Entwicklung vorantreiben und zu verantworten haben, gleich gar nicht.

Wenn ich mich also ganz scharf oder auch nicht, aber verbindlich gegen die zur Zeit in unserem Land herrschende Politik wende, die dem Ziel dient, Deutschland als Nationalstaat aufzugeben und die Bürger dazu gleich noch zu islamisieren, die Gesellschaft „Islam-tauglich zumachen, laufe ich Gefahr, meine Sprache – die Rhetorik – radikalisiert zu haben und somit nach Kretschmers Rechtsverständnis ins Gefängnis geworfen zu werden?

So weit ist Deutschland jetzt heruntergekommen und von einem nachvollziehbaren, vertretbaren Rechtsstaat entfernt. Und von der Demokratie!

Meinungsfreiheit kurzerhand radikalisieren – ist ein neues Element perfider Unterdrückung von Freiheit.

Klaus R., am 2.10.18