Das Kreuz mit dem Bundesverdienstkreuz

Verfasst am 25.09.2009 10:03:43 Uhr

Das Bundesverdienstkreuz – was ist es wirklich wert?

TV-Showfrau Carmen Nebel kriegt das Bundesverdienstkreuz

Von MP Öttinger, CDU, verliehen Bundesverdienstkreuz für Frau Nebel

Der TV-Moderatorin Carmen Nebel wird das Bundesverdienstkreuz verliehen? – Als ehemaliger Politischer Häftling jenes menschenverachtenden SED-Blockparteien-Regimes wird mir für einen Moment lang übel, wenn ich bedenke, dass gerade diese Person sich vor genau diesen dreckigen Karren „DDR“ hat spannen lassen.

Meine Gedanken kehren sogleich in jene Zeit zurück, wo die Nebel nach der anfänglichen – ohnehin sehr diskussionsbedürftigen – Lehrerkarriere in die „DDR“ Fernsehlandschaft eintauchte, um sich dort absolut SED-konform – sonst wäre diese neue Karriere undenkbar gewesen – diesem Regime anzudienen. Das war 1979, jenes Jahr, wo ich durch die Stasi verhaftet und nach Dresden in deren Untersuchungshaftanstalt verbracht worden war. Während diese Person sich im Sinne des vermeintlichen Sozialismus und der „friedliebenden, weltoffenen, DDR“, der „Heimstatt“ der Menschenrechte und Menschenwürde auf dem TV-Bildschirm produzierte und den Bürgern innerhalb der tödlichen Grenzsicherungsanlagen zum erklärten Klassenfeind Bundesrepublik Deutschland eine heile Welt vorgaukelte, wurde ich von einem 8 Personen umfassenden „Vernehmerkollektiv“ dieses Stasiuntersuchungsgefängnisses nahezu täglich auseinander genommen.

Jedes Mal, wenn ich Frau Nebel heute im TV der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland sehe, ihrem einstigen (parteiverordneten) Erzfeind wohlgemerkt, stellt sich mir die Frage, wie es eine solche Person überhaupt schaffen konnte, eine derart geschmeidige Kehrtwende hinzukriegen und wer ihr dabei behilflich gewesen sein mag. Wenn man je ein sehr aussagekräftiges Paradebeispiel für gallertartige Anpassung benötigen würde, Frau Nebel wäre hierzu uneingeschränkt geeignet. Genauso windig, wie sie sich vor der Wende im „DDR“-TV präsentiert haben wird, kommt sie auch heute bei mir rüber, wenn ich es mir antue, deren Sendung streckenweise zu verfolgen.

Ein solcher Mensch wird mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt! Für mich ist das ein Skandal, eine Unzumutbarkeit, eine Diskreditierung dieser hohen Auszeichnung. Hier wird ein vorgebliches persönliches Engagement für die Krebshilfe benutzt, um sich Asche aufs Haupt zu streuen. Wer hat schon Gelegenheit, das öffentliche Medium ARD und ZDF dazu verwenden zu können? Allein schon die Tatsache, dass eine C. Nebel mit der Wende, der deutschen Vereinigung, erneut Gelegenheit gegeben worden ist, die Bevölkerung per TV zu bezirzen und einzulullen, nur diesmal auf der Seite des einstigen Feindes, verbietet es, ihr diese hohe, überhaupt eine staatliche Auszeichnung zukommen zu lassen, bei aller Ernsthaftigkeit zum Thema Krebserkrankung. Und wenn sie sich zehnmal mehr auf diesem Feld hervortut, sie hat es nicht verdient, dafür dermaßen explizit hervorgehoben zu werden. Ihr Engagement sollte sie in Demut ausüben, ohne dafür in den Olymp der Bundesverdienstkreuz-Träger gehoben zu werden. Die Krebshilfe gibt es übrigens schon seit 35 Jahren und ist nicht auf dem Mist der C. Nebel gewachsen. Sie profitiert offensichtlich nur davon.

Was ich in den mir zugänglichen Lebensbeichten von Frau Nebel vermisse, sind Hinweise auf mögliche „Auszeichnungen“, zutreffender Kennzeichnungen, seitens ihrer „DDR“– Laufbahn als TV-Schaffende (Vita). Es fehlen Hinweise, ob sie vielleicht – hört, hört …- der SED angehört hat oder in einer der „unschuldigen“ systemtreuen Blockparteien diesem Regime treu gedient hat. Weiter fehlen Hinweise darauf, in welchen Massenorganisationen und Bewegungen der „DDR“ sie sich hervorgetan hat. Allein schon die Tatsache, dass sie in diesem Staat, dieser „ehrenwerten Gesellschaft“, ein Pädagogikstudium absolviert hat (Die Lehrer waren schließlich diejenigen, die den unmissverständlichen Parteiauftrag hatten, die Kinder zu überzeugten, der Partei treudoof ergebenen sozialistischen Staatsbürgern zu erziehen, zu deformieren.), verlangt Aufklärung über ihr damaliges gesellschaftliches Verhalten und Engagement in diesem verbrecherischen Regime „DDR“.

Ehrliche, nachhaltige Aufarbeitung Deutscher Geschichte sieht für mich anders aus. Keiner der Menschen, die sich seinerzeit besonders deutlich und engagiert vor den Karren eines derart verkommenen, verlogenen, menschenverachtenden Regimes gespannt haben, egal wo, dürfen auch nur in die Nähe einer staatlichen Auszeichnung wie die des Bundesverdienstkreuzes gerückt werden! Dabei ist es gleichgültig, was ein solcher Mensch nach seinem Leben in dieser „DDR“, nach dem kläglichen Verschwinden dieses einstigen grauen Betätigungsfeldes heute in der Bundesrepublik angeblich Hervorragendes wo auch immer geleistet haben mag. Das verlangen einfach der saubere, makellose Charakter einer solchen hohen Auszeichnung und die ehrliche, uneingeschränkte Achtung davor.

Solange Leute wie z.B. Frau C. Nebel damit bedacht werden, ist diese Auszeichnung unbedingt diskutabel, weil äußerst fragwürdig und damit in seiner Glaubwürdigkeit anfechtbar. Diese Sichtweise bin ich meiner Auffassung über Glaubwürdigkeit, Ernsthaftigkeit, Moral und Anstand schuldig.

Klaus R.

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