Die Zinsmanöver der Banken (der Bankangestellten).
Die Teilnehmer der Diskussionsrunde bei „Hart aber fair“ passten sich der heuchlerischen, irreführenden Terminologie des herrschenden Zeitgeistes aalglatt an.
So kommentierte keiner die unverschämt vorgetragenen Umschreibungen des Vertreters der Banken, wenn es darum ging, über eindeutig auf Betrug und Irreführung hinauslaufenden „Produkte“, wie die undurchsichtigen Angebote bei den Banken neudeutsch genannt werden, zu diskutieren. Der Bankenvertreter bezeichnete betrügerische „Produkte“ der Banken, mit denen Bankkunden über den Tisch gezogen werden sollen, doch tatsächlich verharmlosend als „komplizierte Produkte„. Dass diese Verharmlosungen gleichzeitig das äußerst distanzierte Verhältnis zu Recht und Anstand der Vertreter dieser Branche signalisieren, ist niemanden in dieser Runde aufgefallen. Macht der Gewohnheit? – Immerhin ist es inzwischen gang und gäbe, offensichtliche kriminelle Verhaltensweisen bestimmter Berufsgruppen verharmlosend zu umschreiben.
Wir kennen das auch aus dem Bereich Gesundheitswesen. Dort werden Betrügereien, also kriminelle Machenschaften bei Abrechnungen von Arzt-Dienstleistungen schon mal als „nicht korrekt“ oder als bedauerliche „Unregelmäßigkeit“ umschrieben; wie gelegentlich auch bei auf Betrug abzielende Rezeptmanipulationen in der Apotheker-Gilde. Therapeutische Fehlleistungen durch Ärzte werden paradoxerweise geradezu aufwertend auch noch als „Kunstfehler“ bezeichnet. Passiert das einem Handwerker, wird das als das bezeichnet, was es ist: Pfusch.
Auch die zahllosen kriminellen Entgleisungen in der Lebensmittelbranche werden – ausgerechnet auch von den Medienvertretern, den Journalisten – beflissentlich umschrieben, z.B.: Ekelfleisch, Gammelfleisch. Dabei geht es hier unzweifelhaft um die hochgradige Gefährdung der Gesundheit der Bevölkerung und um massive Betrügereien gegenüber den Verbrauchern. Oder die in die Tat umgesetzte Idee der Lebensmittelproduzenten, über die Bemessung von Packungsinhalten (Mogelpackungen) bei Lebens- oder Genussmittel den Kunden übers Ohr zu hauen.
Inzwischen wird ein unfassbar hohes Maß an krimineller Energie in unserem Lebensalltag schon ganz legitim umgesetzt und in klingende Münze verwandelt und nach und nach gesellschaftsfähig gemacht.
Dieser schleichenden, auf völlige Kriminalisierung unseres Lebens hinauslaufende Entwicklung muss Einhalt geboten werden, indem zunächst die Dinge beim richtigen Namen genannt und die Täter strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden, wie es unsere derzeitige noch gültige Rechtskultur zwingend vorsieht.
Klaus-D. R.