Nordkoreas Bild vom Kommunismus

Mein ungefragter Kommentar zur Meldung im Deutschlandfunk am 13.5.2015:

Der Verteidigungsminister Nordkoreas wurde vor den Augen seiner Gesinnungsgenossen exemplarisch hingerichtet.

Seine Vergehen:

1. Zu geringer Respekt gegenüber dem „großen Führer“ dieser despotischen Diktatur und
2. weil er bei Sitzungen des Politbüros eingeschlafen sei.
Wenn das keine nachvollziehbaren Mordmotive an diesem Parteimitglied sind, was dann?

Zur jüngsten exemplarischen, wieder aufschlussreichen Hinrichtung, genauer: Mord in Nordkorea durch den offensichtlich geistig nicht ganz gesunden Führer dieses makabren Staatsgebildes. Angesichts des erheblichen Image-Schadens, den dieser Mord in einem vorgeblich kommunistischen Staatsgebilde anrichtet, ist die kommunistische Partei in Deutschland, „Die Linke“, dazu aufgefordert, sich umgehend von diesem verbrecherischen Gesellschaftssystem zu distanzieren. Die angeblich „kommunistische“ Partei und deren Führungsriege in Nordkorea verunglimpft und beschmutzt eine an sich auf Humanität und soziale Gerechtigkeit ausgerichteten Idee des Sozialismus-Kommunismus in absolut unverzeihlicher, in keinster Weise zu tolerierenden Manier.

Die Geschehnisse in Nordkorea auch mit Blick auf die Menschlichkeit, der Menschenwürde und der Demokratie in einer Gesellschaft führen eine an sich durchaus alternative Gesellschaftsform – sofern diese mit aller Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit umgesetzt würde – als Absurdum. Das dürfte nachvollziehbar Wasser auf die Mühlen all jener sein, die die Akzeptanz und Durchführbarkeit einer solchen Gesellschaftsform vehement in Frage stellen. Angesichts der Ereignisse in Nordkorea auch zu Recht!

Allein diese Auswirkung dürfte Anlass genug sein, der Führungsriege Nordkoreas die „rote“ Karte zu zeigen.

Ich wiederhole: Die Partei „Die Linke“ ist aufgefordert, sich von Nordkorea zu distanzieren. Schon der eigenen Glaubwürdigkeit wegen. Zumal an dieser ohnehin noch viel zu arbeiten ist in lebhafter Erinnerung daran, woraus diese Partei eigentlich hervorgegangen ist.

Klaus R., am 13.5.15

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-05/nordkorea-verteidigungsminister-hinrichtung