Die Begriffsstutzigkeit von Politikern …

Klaus R. frontal ...

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Die Deformation sprachlicher Begriffe

Begriffe wie „gerecht“ oder „sozial“ werden inzwischen von den Politikern völlig deformiert und geradezu entstellt. Längst ist nicht mehr gerecht, was den Menschen nützt, sondern wie es den Volkstretern in den Kram passt.

Da wird „gerecht“ zurecht gebogen, dass sich die Balken biegen. Für die „gerecht“-Verbieger ist es gerecht, wenn alle Einkommens- oder Rentenbezieher den gleichen Betrag in die gesetzliche Krankenversicherung – als so genannte Kopfpauschale – einzahlen. Und zwar unabhängig davon, wie hoch oder niedrig Einkommen oder Rente für jeden einzelnen ausfallen. Im Umkehrschluss ist für diese Wortverdreher höchst ungerecht, wenn jemand nach seinem tatsächlichen (Leistungs)Vermögen an den Kosten des Gesundheitswesens beteiligt wird. Verrückte Welt! Das ist die Denkwelt von FDP und CDU in Deutschland. Ein bisschen weiter ausgeholt, ist das eigentlich schon ein kulturelles Desaster.

Und erst „sozial„! Hier wird den Bürgern etwas suggeriert, woran kein normal denkender Mensch, ausgestattet mit einer gehörigen Portion gesunden Menschenverstandes, niemals bereit wäre zu glauben: Das „sozial ist, was Arbeit schafft“, zum Beispiel. Dazu muss man wissen, dass nicht jede Arbeit sozial ist. Arbeit also diese Politikerweisheit glatt ins Gegenteil umkehrt. Arbeit ist so gesehen nicht sozial, wenn sie den Menschen erniedrigt und bei der Verrichtung dieser Arbeit unter oder noch schlimmer, weit unter Wert entlohnt wird. Nun ist der Wert einer Arbeit nicht genau mit Zahlen festzulegen, nicht in Heller und Cent. Und trotzdem, es gibt einen geradezu physischen Maßstab zur Festlegung der Wertigkeit von Arbeit: Nämlich, ob der Ertrag durch Arbeit den eigenen Lebensunterhalt finanziert. Wenn das nicht der Fall ist, ist Arbeit eher eine Beleidigung denn ein Mittel zur Selbstverwirklichung. Immerhin scheint dieses Ansinnen eines der eigentlichen Bestrebungen unseres Leben zu sein und den grundsätzlichen Sinn des selbigen auszumachen. Einen anderen Sinn kann ich übrigen nicht entdecken, bei der Frage nach dem Sinn unseres Lebens.
Die zumindest fragwürdige Darstellung der Politiker, was die Leute für „gerecht“ oder „sozial“ zu halten haben ist etwa so, als wolle ein Sadist das Schmerzempfinden seines Opfers in Wohlgefühl umwandeln, auch wenn es und obwohl es weh tut. Verrückte Welt! Das ist die dekadente Denkwelt von FDP und CDU in Deutschland.

Wenn Begriffe wie „gerecht“ und „sozial“ mit den falschen Parametern ausgestattet werden, ist das ein eindeutiges Indiz für den Zerfall menschlicher Werte und ein unverzeihlicher, folgenschwerer Rückschlag für die geistig-moralische Entwicklung der Menschen.

Das klingt überzogen und dramatisch. Aber nur für jene, die sich diesem dekadenten Trend anschließen wollen, aus welchen Gründen auch immer.

Klaus R., 20.03.2010

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