… drängt mir geradezu den Vergleich mit der Putsch-Situation im damaligen Hitlerdeutschland gegen den Tyrannen Hitler auf. Auch hier haben Personen im engeren Umfeld Adolf Hitlers – sehr spät zwar, aber immerhin – begriffen, welches weitere ungeheuerliche Zerstörungspotential in der allein herrschenden, nationalsozialistischen Regierung unter Hitler steckt. Der Kopf und die Personen in seinem maßgebenden Umfeld dieser Clique waren eine unfassbare Gefahr für Deutschland selbst und die ganze Welt, der nur durch einen Putsch Einhalt zu gebieten war. Aber dieser war schief gegangen. Die Urheber und auch nur entfernt daran beteiligten Menschen sind von Hitler und seinen Mitganoven rigoros liquidiert worden. Geschichte in der Erinnerung bewahren heißt schließlich, daraus zu lernen und solcherlei Erfahrungen, solöches Wissen dafür zu nutzen, Gleiches, auch nur Ähnliches sich nicht wiederholen zu lassen. Aber was geschieht jetzt nach dem missglückten Putsch gegen Erdogan in der Türkei? Gibt es wieder jämmerliche Schauprozesse – wie seinerzeit gegen die Hitler-Attentäter in Deutschland?
Die internationale „Gemeinschaft“ hofiert in beschämender Weise und sehr willfährig erneut einem skrupellosen, rigorosen, machthungrigen, geradezu unberechenbaren Dispoten. Die Regierungen dieser Ländergemeinschaft haben nichts Besseres zu tun, als Erdogan ihre äußerst fragwürdige Solidarität zu bekunden. Also ganz klar gesagt: In meinem Namen geschieht das jedenfalls nicht!
Erdogan will die Armee „säubern“. Saubermachen heißt bekanntlich, Schmutz zu entfernen. Wer von uns will eigentlich darüber Bescheid wissen, welche Motive die Putschisten tatsächlich hatten? Sind diese Motive vielleicht eher unseren eigenen Interessen dienlich, als anderen? Werden Menschen, die an diesem Aufstand – vielleicht der Anständigen – jetzt von der internationalen Gemeinschaft ungebremst gedemütigt, verurteilt oder gar ermordet, und so der Staat Erdogans brachial „gesäubert“? Also, ich hätte an Stelle des deutschen Bundeskanzlers, Frau Merkel, hier sehr starke Bedenken, dem türkischen Dispoten zu signalisieren, dass er freie Bahn hat, sich gegen seine Widersacher auszutoben. Mir ist jedenfalls nicht entgangen, mit welcher Haltlosigkeit und Unverschämtheit dieser Mensch seine Machtposition zielstrtebig weiter ausbaut, ja bereits schon ausgebaut hat. So wie damals der mörderische Dispot in Deutschland, beseitigt dieser peu à peu alles, was seinen Plänen im Wege stehen könnte und seinem Anspruch auf absolute Alleinherrschaft hinderlich ist. Zum Beispiel die Pressefreiheit. Oder die Meinungsfreiheit. Die Merkmale einer Demokratie überhaupt. Das macht mir Sorge. Ich sorge mich um den Weltfrieden. Und um Europa. Um mein Heimatland. Um meine Familie und um mich selbst. Diese Zusammenhänge sollten sich meine Mitmenschen unbedingt vor Augen führen und darüber nachdenken, nämlich, Zitat, bevor „… das Kind in den Brunnen gefallen ist.“
Klaus-D. R., am 16.7.16